Marta (Latium)

italienische Gemeinde

Marta ist eine italienische Gemeinde mit 3271 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Viterbo die zur Region Latium gehört und am Südwestufer des Bolsenasees liegt.

Marta
Marta (Italien)
Marta (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Provinz Viterbo (VT)
Koordinaten 42° 32′ N, 11° 56′ OKoordinaten: 42° 32′ 4″ N, 11° 55′ 33″ O
Höhe 315 m s.l.m.
Fläche 33,34 km²
Einwohner 3.271 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 01010
Vorwahl 0761
ISTAT-Nummer 056034
Bezeichnung der Bewohner Martani
Schutzpatron Santa Marta
Website Gemeinde

Panorama von Marta

Geographie

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Lage von Marta in der Provinz Viterbo

Marta liegt 106 km nordwestlich von Rom, 41 km nördlich von Tarquinia und 22 km nordwestlich von Viterbo am Südwestufer des Bolsenasees. Im Gemeindegebiet befindet sich der einzige Ausfluss aus dem Bolsenasee, das Flüsschen Marta, das den See ins Tyrrhenische Meer entwässert. Zum Gemeindegebiet gehört die Isola Martana im Bolsenasee. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 260 bis 430 m s.l.m. Der höchste Punkt ist der Monte di Marta, der vulkanischen Ursprungs ist.

Marta liegt in einem ehemals vulkanisch aktiven Gebiet, dem sogenannten Apparato Vulsinio. Der Bolsenasee selbst entstand durch den Einsturz unterirdischer Magmakammern.[2] Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 3 (wenig gefährdet).[3]

Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn Montefiascone, Viterbo, Tuscania und Capodimonte.

  •   Marta liegt an der strada provinciale SP 8 Strada Verentana, die den Ort mit der
  •   Via Cassia verbindet, die von Rom über Siena nach Florenz führt.
  •   Die strada provinciale SP 12 Strada Martana verbindet den Ort mit Tuscania.
  •   Die nächste Autobahnauffahrt auf die A1 Autostrada del Sole ist in 42 km Orvieto.

Geschichte

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Der Ort wurde im Jahr 726 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 787 schenkte Karl der Große Marta, zusammen mit anderen Orten der Region, dem Patrimonium Petri, auch wenn es dem Papst vorerst nicht gelang, seine Macht dort auszuüben. 1261 bestätigte der Papst Urban IV. Marta als Besitz der Herren von Vico. 1354 unterwarf Kardinal Egidio Albornoz Marta dem Kirchenstaat und kam unter die Kontrolle des Bischofs von Montefiascone. 1431 übergab der Papst Marta an Ranuccio Farnese zunächst für fünf Jahre. Die Farnese übten mit kurzen Unterbrechungen die Herrschaft darüber hinaus aus und gliederten Marta schließlich in das Herzogtum Castro ein. Mit dessen Zerstörung 1649 fiel Marta an die Apostolische Kammer. 1870 wurde Marta in das neue Königreich Italien eingegliedert.[4]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1871 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001 2011
Einwohner 1452 1460 2022 2692 2953 3260 3279 3372 3436 3516

Quelle ISTAT[5]

Maurizio Lacchini (Lista Civica: Impegno Comune) wurde am 5. Juni 2016 zum Bürgermeister gewählt.

Partnergemeinden

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Das Wappen zeigt die Heilige Martha, die dem Ort auch ihren Namen gegeben haben soll.

Religion

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Die Einwohner von Marta gehören mehrheitlich der römisch-katholischen Kirche an. Die Pfarrei gehört zum Bistum Viterbo.[6]

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

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  • Kollegiatkirche Santi Maria e Biagio mit Fassade von 1787 und Glockenturm von 1792 sowie Altargemälden und Kruzifix
  • Kirche Santissimo Crocifisso an der Via Nino Bixio mit barocker Innengestaltung und Fresken aus der Renaissance
  • Wallfahrtskirche Santa Maria del Monte im Westen des Ortes mit Fassade von 1485 und Freskenfragment der Madonna mit Kind im Hauptaltar. Am 14. Mai findet eine Prozession dorthin statt. Im Anschluss wird ein Markt mit landwirtschaftlichen Produkten, genannt „Le Passate“ bzw. „La Barrabata“, gehalten.
  • Wallfahrtskirche Santa Maria del Castagno an der Via Verentana westlich Martas mit drei Barockaltären.
  • Burg des 13. Jahrhunderts mit 21 Meter hohem Uhrturm von viereckiger Basis und achteckigem Oberteil.
  • Palazzo Comunale an der Piazza Umberto I mit manieristischer Fassadengestaltung
  • Palazzo Ciotti mit Innenhof und Eingangsportal mit dreifacher Abbildung der Farnese-Lilie
  • Palazzo Tarquini Savelli mit freskierten Innenräumen
  • Ruine der ehemaligen Templerburg, des Castello Araldo, an der Provinzialstraße 12 im Süden Martas mit Kirche Santa Maria delle Grazie
  • Isola Martana mit Resten einer römischen Landvilla des ostgotischen Königs Theodahad, der hier am 30. April 535 seine Cousine und Mitregentin Amalaswintha ermorden ließ

Wirtschaft

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Wichtiger Wirtschaftszweig ist der Tourismus. In Marta steht eine moderne Fischaufzuchtstation, um der Fischerei im Bolsenasee die Grundlage zu sichern.

Veranstaltungen

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In der zweiten Julihälfte findet die Sagra del Cannaiola di Marta statt, die dem hiesigen roten Dessertwein gewidmet ist.

Literatur

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  • Quirino Galli: La Barabbata di Marta. Saggi su un rito-spettacolo, Viterbo 1978.
  • Angela Lanconelli: I lavori alla peschiera del Marta. Contributo alla storia della pesca nel Lazio bassomedioevale, in: Scritti in memoria di Giuseppe Marchetti Longhi, Anagni 1990, S. 233–249.
  • Andrea Ciacci: Archeologia della vite e del vino in Toscana e nel Lazio. Dalle tecniche dell'indagine archeologica alle prospettive della biologia molecolare, Borgo San Lorenzo 2012, ISBN 978-88-7814-538-2.

Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. www.lagodibolsena.org (Memento des Originals vom 16. Februar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lagodibolsena.org pdf
  3. Italienischer Zivilschutz (Memento des Originals vom 30. Mai 2015 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.protezionecivile.gov.it
  4. meteomarta.it (italienisch), abgerufen am 28. Dezember 2015
  5. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2011.
  6. Diözese Viterbo (Memento des Originals vom 7. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.christusrex.org (italienisch), abgerufen am 28. Dezember 2015
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Commons: Marta (Italy) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien