CBM 8032

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CBM 8032
Hersteller Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Commodore
Typ Bürocomputer
Veröffentlichung Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Januar 1980
Deutschland 1981
Produktionsende 1982
Neupreis Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 1.500 US-Dollar
Prozessor MOS Technology 6502
  • 1 MHz Taktfrequenz
  • 8-Bit-Datenbus
Arbeitsspeicher 32 KB RAM
Grafik MOS Technology 6545
  • 80×25 Zeichen
  • 640×200 Pixel
  • monochrom
Sound Beeper (1 Kanal, 1 Bit)
Datenträger 8-Zoll-Disketten
5¼-Zoll-Disketten
Audiokassetten
Betriebssystem Commodore BASIC V4.0
Vorgänger CBM-4000-Serie (1979)
Nachfolger CBM 8096-SK (1981)
CBM-700-Serie (1982)

Beim CBM 8032 handelt es sich um einen frühen 8-Bit-Mikrocomputer des amerikanischen Technologiekonzerns Commodore International aus West Chester, Pennsylvania, Vereinigte Staaten. Der für professionelle Datenverarbeitung im Büro sowie naturwissenschaftlich-technische Anwendungen in Laboren oder Werkstätten konzipierte Tischrechner wurde in der zweiten Hälfte des Jahres 1979 unter der Führung von Chefingenieur Bill Seiler entwickelt und im Januar 1980 anlässlich der Winter Consumer Electronics Show in Las Vegas, Nevada, der Weltöffentlichkeit vorgestellt.[1] Das u. a. mit einem Arbeitsspeicher von 32 KB RAM, einem BASIC-Interpreter und einem ins Gehäuse integrierten 80-Zeichen-Grünmonitor ausgestattete Gerät gehört zur erfolgreichen CBM-8000-Serie von Commodore, deren Modelle als Nachfolger der älteren CBM-4000-Serie gedacht waren und die dritte Generation der Bürorechner der CBM-Reihe darstellen.

Zum Zeitpunkt der Markteinführung in Nordamerika lag die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für den CBM 8032 bei 1.500 US-Dollar.[2] Der in den Vereinigten Staaten vorgefertigte Rechner erhielt im Commodore-Zweigwerk in Braunschweig eine an das deutsche Stromnetz angepasste interne Stromversorgung und war ab 1981 dann auch in Deutschland erhältlich.[3] Die Zahl der insgesamt im deutschsprachigen Raum verkauften Einheiten des CBM 8032 betrug bis zur Einstellung der Produktion im Jahr 1982 über 14.000 Einheiten, entsprechend einem Marktanteil von 17%.[4]

Entwicklung

Der CBM 8032 ging aus den All-in-one-Modellen der ab 1977 produzierten Commodore-PET-Reihe hervor, die neben dem TRS-80 von Radio Shack und dem Apple II als Wegbereiterin der modernen Mikrocomputerindustrie gilt. Die vor allem von Chuck Peddle geprägte Designphilosophie des Commodore PET wurde vom Entwicklerteam um Bill Seiler in puncto Systemarchitektur, Gehäuseform und Bildschirmintegration bei der Planung des CBM 8032 weitgehend übernommen, in einigen Punkten jedoch modifiziert bzw. um neue Komponenten ergänzt.[1]

Genau wie im Fall des Commodore PET besteht auch beim CBM 8032 das Gehäuse aus Metall, weshalb im Rechnerinneren keine weiteren Strahlenschutzbleche zur Abschirmung der Hauptplatine notwendig sind. Im Gegensatz zum Urmodell verfügt der CBM 8032 jedoch über eine professionelle Schreibmaschinentastatur, deutlich mehr Speicherplatz, ein umfangreicheres und leistungsstärkeres Betriebssystem, eine doppelt so hohe Bildschirmauflösung von 640×200 Pixeln sowie einen ab Werk eingebauten monochromen 12-Zoll-Grünmonitor (engl. Fat screen).[5] Allerdings verzichtete das Entwicklerteam beim CBM 8032 wie auch schon bei den Vorgängern ab der CBM-3000-Serie auf die Verwendung eines internen Datenrekorders, um mehr Platz für das Tastaturfeld zu gewinnen. Sinnvoll lässt sich der Rechner daher nur betreiben, sofern zusätzlich ein externer Massenspeicher, also etwa ein Diskettenlaufwerk, angeschlossen wird.

Gehäuse, Tastatur, Schnittstellen

Nach heutigen Maßstäben ist der CBM 8032 sehr wuchtig und schwer. Der Rechner misst 42 cm × 47 cm × 36 cm (Breite × Tiefe × Höhe) und wiegt 22,7 kg.[6] Der eingebaute Grünmonitor besitzt eine Bildschirmdiagonale von 31 cm und ist in der Lage, 80×25 Zeichen in monochromer Darstellung (grün auf schwarz) auf den Bildschirm zu bringen.[6] Daneben besitzt der CBM 8032 eine einfache, direkt in die Hauptplatine integrierte Lautsprechermembran zur Erzeugung simpler Piepstöne (engl. Beeper).[7] Auf der Rückseite des Monitors befinden sich ins Gehäuse eingelassene Lüftungsschlitze sowie ein Drehregler zur Einstellung der Helligkeit. Die deutsche Version des CBM 8032 benötigt eine Eingangsspannung von 220 V, der Stromverbrauch des Rechners liegt bei 250 W.[6] Das Netzteil ist ins Gehäuse integriert, um Kabelsalat am Arbeitsplatz zu vermeiden.

Die Tastatur des CBM 8032 besteht aus 73 Tasten und weist zur Erleichterung der Eingabe größerer Datenmengen einen abgesetzten numerischen Ziffernblock auf.[7] Hinsichtlich des Tastatur-Layouts konnten die Kunden zwischen zwei Optionen wählen: einer kaufmännischen und einer technisch-wissenschaftlichen Version der Tastatur mit zusätzlichen Grafiksymbolen.[8]

Der CBM 8032 verfügt über insgesamt vier Schnittstellen, die allesamt als Platinenstecker realisiert sind und den Anschluss von Druckern, Plotter, Modems, Massenspeichern, Messgeräten sowie weiteren Peripheriegeräten gestatten. An der Hinterseite befinden sich drei Schnittstellen: ein IEC-Bus ohne Standard-Steckverbinder für Commodore-Peripheriegeräte sowie Peripheriegeräte anderer Hersteller mit 24-poligem IEEE488-Stecker, eine mit 8-Bit-Wortbreite operierende parallele Schnittstelle mit 24 Kontakten ähnlich wie beim Commodore 64 für spezielle Peripheriegeräte ohne Anschlüsse nach IEC-Norm (engl. User Port) sowie ein Anschluss mit zwölf Kontakten für externe Datenrekorder (engl. Cassette Port). Ein weiterer Datenrekorder kann über einen entsprechenden Platinenstecker an der rechten Seite des Rechnergehäuses angeschlossen werden.[6] Daneben verfügt der CBM 8032 über zwei interne 50-polige Pfostenstecker auf der Hauptplatine, mit deren Hilfe sich das System selbst erweitern lässt.

Technische Details

Hauptprozessor

Der CBM 8032 verfügt über einen 8-Bit-Hauptprozessor des Typs MOS Technology 6502, der mit 1 MHz getaktet ist.[6] Die CPU des CBM 8032 verfügt über einen 8-Bit-Datenbus sowie 16-Bit-Adressbusstrukturen, was für Rechner mit einer 8-Bit-Architektur typisch ist. Sämtliche Modelle der CBM-8000-Serie enthalten eine CPU dieses zur damaligen Zeit weit verbreiteten Typs, deren Verwendung bis auf das Urmodell Commodore PET 2001 zurückgeht.

Grafikchip

Neben der CPU kommt der Grafikprozessor MOS Technology 6545 zum Einsatz, der für das Videosignal verantwortlich ist. Der auch als Cathode Ray Tube Controller (kurz CRTC) bezeichnete Grafikchip des CBM 8032 ist ausschließlich auf professionelle Anwendungen wie Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation ausgelegt, weshalb er weder farbfähig ist noch Sprites generieren kann. Der MOS Technology besitzt auch keinen echten Grafikmodus, sodass bildliche Darstellungen ausschließlich über Verwendung des eingebauten CBM-ASCII-Zeichensatzes auf den Bildschirm gebracht werden können. Das Hauptleistungsmerkmal des MOS Technology 6545 besteht darin, dass er 80 Zeichen pro Zeile darstellen kann, womit er den Grafikchips der damals üblichen Heimcomputer zumindest in puncto Textdarstellung weit überlegen war. Die Anzahl der pro Zeile darstellbaren Zeichen sowie die Größe des Arbeitsspeichers wurden deshalb herangezogen, um dem Rechner in Abgrenzung zum Markt der Hobbyanwender eine aussagekräftige Modellbezeichnung zu geben.

Tonerzeugung

Einen eigenen Soundchip besitzt der CBM 8032 im Gegensatz zu den meisten um 1980 gängigen Heimcomputern wie dem Atari 800 oder dem TI-99/4 nicht, da der Rechner als reiner Bürocomputer für ernsthafte Anwendungen gedacht war und man Soundeffekte damals eher von Spielekonsolen und Spielautomaten erwartete. Stattdessen verfügt der Rechner über einen einfachen Piezo-Lautsprecher und seine Klangfähigkeit erschöpft sich in der Erzeugung von 1-Bit-Tönen, die aus drei Oktaven gewählt werden können. Mit Hilfe dieses Lautsprechers lassen sich lediglich einstimmige Melodien erzeugen, aber keine anspruchsvolleren Klänge oder Soundeffekte.

I/O-Bausteine

Die Ein- und Ausgabeoperationen des Rechners werden von einem I/O-Baustein des Typs MOS Technology 6522 geregelt, der gemeinhin als MOS Technology VIA (kurz für engl. Versatile Interface Adapter) bezeichnet wird. Daneben kommen zwei weitere Bausteine des Typs MOS Technology 6520 zum Einsatz, die unter der Bezeichnung MOS Technology PIA (kurz für engl. Peripheral Interface Adapter) bekannt sind und die Datentransfers mit den gerade angeschlossenen Peripheriegeräten über die Schnittstellen steuern.

Speicherchips

Im CBM 8032 sind vier statische RAM-Chips des Typen 2114 mit einer Speicherkapazität von jeweils 512 Bytes verbaut, die für den Videospeicher reserviert sind. Damit besitzt der Rechner also insgesamt 2 KB VRAM, das für den Bildaufbau benötigt wird, aber nicht beständig aufgefrischt werden muss. Weitere 16 dynamische 2-KB-RAM-Chips des Typs 4116-3N sorgen für einen freien Arbeitsspeicher von 32 KB.[9]

Das Betriebssystem des CBM 8032 ist in vier 4-KB-ROM-Chips untergebracht, von denen drei (MOS 901465-20, -21 und -23) hauptsächlich das Commodore BASIC V4.0 und den Maschinensprachemonitor TIM enthalten, während der vierte ROM-Chip (MOS 901465-22) vornehmlich die Routinen des Betriebssystemkerns birgt (engl. Kernal ROM). Der CBM-ASCII-Zeichensatz ist in einem eigenen 2-KB-ROM-Chip (MOS 901447-10) untergebracht, dem sogenannten Zeichensatz-ROM (engl. Character ROM).[9] Alle im Rechner verwendeten ROM-Bausteine stammen von der seit September 1976 zum Commodore-Konzern gehörenden Firma MOS Technology.

Systembus

Der Systembus des CBM 8032, mit dessen Hilfe der Hauptprozessor MOS Technology 6502 mit seiner technischen Umgebung kommuniziert, besteht aus einem Datenbus, einem Adressbus sowie einem Steuerbus, der vor allem Buszugriffe sowie die Datenflussrichtungen auf dem Systembus regelt. Insgesamt weist der Systembus eine klassische 8-Bit-Architektur auf. So arbeitet der für die Arbeitsgeschwindigkeit des Rechners zentrale bidirektionale Datenbus mit einer Wortbreite von 8 Bit, während der unidirektional Speicheradressen übertragende 16-Bit-Adressbus dem System einen theoretisch möglichen Adressraum von 64 KB eröffnet.

Erweiterbarkeit

Sämtliche elektronischen Bauteile des CBM 8032 befinden sich auf der durch Aufschrauben und Hochklappen des Gehäuseoberteils leicht zugänglichen Hauptplatine, die mehrere freie Sockel zum Einstecken zusätzlicher EPROM-Speicherchips mit DIP-Gehäuse und 24 Anschlusspins aufweist. Mittels dieser Sockel kann das native Betriebssystem des CBM 8032 etwa um einen deutschen Zeichensatz mit Umlauten oder zusätzliche BASIC-Befehle erweitert werden. Beliebte EPROMs waren beispielsweise die BASIC-Erweiterungen Extrabasic +1 bzw. Extrabasic +2 sowie der mit 41 Zusatzbefehlen ausgestattete Maschinensprachemonitor NEWTIM S, der bereits für die älteren Modelle der CBM-3000-Serie entwickelt worden war.

Der ab Werk eingebaute 32-KB-RAM-Arbeitsspeicher des Rechners kann bei Bedarf nachgerüstet werden. Weil die oberen 32 KB des Adressraums aber schon durch Videospeicher, Schnittstellen (Memory Mapped I/O) und ROM-Chips belegt sind, muss bei der Verwendung von Speichererweiterungen auf Bank-Switching-Techniken zurückgegriffen werden. Commodore bot zu diesem Zweck eigens einen Umrüstsatz mit 64-KB-Zusatzplatine an, mit dessen Hilfe der CBM 8032 ohne Löten auf das Leistungsniveau des von der Commodore Deutschland GmbH entwickelten Nachfolgemodells CBM 8096-SK gebracht werden kann. Es muss dafür lediglich der Hauptprozessor entfernt und an seine Stelle die Zusatzplatine auf den entsprechenden Sockel gesteckt werden.[10] Um diese spezielle Speicherkonfiguration anzusprechen, war außerdem eine eigene Betriebssystemversion namens LOS 96 notwendig, die aus einem neuen Betriebssystemkern sowie einem eigenen BASIC-Interpreter besteht.

Auch die Grafikfähigkeiten des CBM 8032 können durch Erweiterungen verbessert werden. So brachte Commodore eine Einzelpunkt-Grafikkarte heraus, die am 50-poligen internen Erweiterungssteckplatz angebracht werden kann und vor allem für CAD-Anwendungen gedacht war. Die Grafikkarte befindet sich auf einer kleinen Zusatzplatine und ist mit einem EPROM-Baustein bestückt, der eine Erweiterung des Befehlssatzes des nativen Commodore BASIC V4.0 enthält. Die genannte Grafikkarte gibt es in zwei Versionen: Version A besitzt einen EF9365-Vektorgrafikprozessor, der im Interlace-Modus eine maximale Auflösung von 512×512 Pixeln erreicht, Version B wiederum ist mit einem EF9366-Vektorgrafikprozessor ausgestattet, der eine maximale Auflösung von 512×256 Pixeln liefert.[11]

Modellvarianten

Der CBM 8032 wurde in drei Modellvarianten abgeboten, die alle auf der gleichen Hauptplatine basieren. Neben der am häufigsten verkauften Urversion CBM 8032 wurde der CBM 8032-32B entwickelt, der ein noch größeres Gehäuse zur Aufnahme eines internen 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerks besitzt, sowie der CBM 8032-SK, der ein kleineres, ergonomischeres Gehäuse und eine abgesetzte Tastatur aufweist. Die Abkürzung „SK“ steht dabei für engl. „separate keyboard“.[12]

Weitere Merkmale des CBM 8032-SK, der zur Grundlage für das nachfolgende CBM-Modell CBM 8096-SK wurde, sind eine überarbeitete Stromversorgung sowie komfortablere Buchsen am IEC-Bus und dem User Port anstelle der unhandlichen Platinenstecker beim CBM 8032.[13] Da die eigentlich für das neue Modell vorgesehene, vollkommen neu gestaltete Hauptplatine noch nicht zur Verfügung stand, musste das hierfür nicht konzipierte Motherboard des CBM 8032 als Notlösung verwendet werden. Um überhaupt ins Gehäuse des CBM 8032-SK hineinzupassen, wurde die immerhin bereits im Einsatz bewährte CBM-8032-Hauptplatine zunächst um 90° gedreht. Aufwändige interne Verkabelung sorgte dann für eine Verbindung zwischen den jetzt nicht mehr an den Gehäuseöffnungen liegenden Platinensteckern und den erwähnten neuen Buchsen. Die Modelle CBM 8032-32B sowie CBM 8032-SK, die man eher als Übergangsversionen bezeichnen könnte, wurden in Deutschland nie vertrieben und bald durch das Nachfolgemodell CBM 8096-SK ersetzt. Die überarbeitete Hauptplatine wurde schließlich erst im CBM 8296 verwendet.

Betriebssystem

Das eingebaute Betriebssystem des CBM 8032 besteht aus drei Komponenten und umfasst insgesamt 18 KB ROM. Es enthält neben dem Betriebssystemkern sowohl einen BASIC-Interpreter als auch einen einfachen Maschinensprachemonitor, mit dessen Hilfe der Speicher des Rechners ausgelesen und bei Bedarf manipuliert werden kann.[6]

Commodore BASIC V4.0

Der Betriebssystemkern des CBM 8032 enthält u. a. die für die Daten- und Prozessverwaltung nötigen Betriebssystemroutinen sowie einige Testroutinen zur Überprüfung der Funktionalität einzelner Systemkomponenten. Der Betriebssystemkern des Rechners hat einen Umfang von 5 KB ROM.[14]

Das Herzstück des nativen Betriebssystems besteht jedoch im Commodore BASIC V4.0, das sowohl als Benutzerschnittstelle als auch als Programmierumgebung dient. Der Kommandozeileninterpreter des Commodore BASIC V4.0 ist unmittelbar nach dem Einschalten des Rechners betriebsbereit und wartet auf die Eingabe von Befehlen seitens des Anwenders. Der BASIC-Dialekt des CBM 8032 belegt weitere 12 KB ROM und verfügt über einen für damalige Verhältnisse umfangreichen Befehlssatz von insgesamt 91 Systembefehlen, Anweisungen und Funktionen sowie 26 Fehlermeldungen zur Erleichterung der Programmierung.[6][14] Zu den Systembefehlen gehören auch etliche Kommandos wie DLOAD, DSAVE, DIRECTORY, HEADER, COPY oder SCRATCH, die eigens auf den Betrieb mit externen CBM-Diskettenlaufwerken zugeschnitten sind.

Maschinensprachemonitor TIM

Der Maschinensprachemonitor des CBM 8032 ist fest ebenfalls in die ROM-Chips des Rechners eingebrannt und braucht nicht eigens geladen zu werden. Er trägt die Bezeichnung TIM und verfügt über sechs Befehle: „M“ zur Anzeige des Speicherinhalts, „R“ zur Anzeige der Registerinhalte, „G“ zum Aufruf eines Maschinenspracheprogramms, „X“ für die Rückkehr zum BASIC-Interpreter, „L“ für das Laden und schließlich „S“ für das Speichern eines Maschinenspracheprogramms.[15] Der eher spartanisch ausgestattete TIM belegt gerade einmal 1 KB ROM.[14] Er operiert mit Hexadezimalzahlen und kann vom BASIC-Interpreter aus mit den Befehlen SYS 1024 (Entry via breakpoint) bzw. SYS 54386 (Entry by call) aufgerufen werden.[16]

Peripherie und Software

Der CBM 8032 wurde in Deutschland meist im Paket mit einem ebenfalls von Commodore gefertigten 5¼-Zoll-Doppeldiskettenlaufwerk des Typs CBM 8050 sowie einem passenden Drucker verkauft, meist dem Modell CBM 4022. Das CBM 8050 verfügt über jeweils einen Schreib-Lese-Kopf pro Laufwerk und kann pro eingelegter Single-Density-Diskette bis zu 500 KB an Daten speichern. Insgesamt lassen sich also ohne die Notwendigkeit eines Diskettenwechsels für damalige Verhältnisse stattliche 1 MB an Daten mit diesem Paket verwalten, was den Rechner für professionelle Büroanwender mit mittlerem Budget reizvoll machte.

Außerdem enthielt das für die EDV im Büro gedachte Paket Anwender-Software, die in einem Dateiverwaltungsprogramm namens Ozz sowie der allgemein als Killerapplikation angesehenen und vom Apple II auf den CBM 8032 portierten Tabellenkalkulation VisiCalc von Personal Software aus dem Jahr 1979 bestand.[12] Das Paketangebot von Commodore half, die Attraktivität des CBM 8032 sowie der übrigen CBM-Rechner in Deutschland erheblich zu erhöhen, wodurch es dem Hersteller gelang, hierzulande größere Marktanteile für sich zu erobern.

Einzelnachweise

  1. a b Brian Bagnall: Commodore: A Company on the Edge. Winnipeg: Variant-Press (2010), S. 207.
  2. Brian Bagnall: Commodore: A Company on the Edge. Winnipeg: Variant-Press (2010), S. 344.
  3. Winnie Forster: Spielkonsolen und Heimcomputer 1972-2009. Utting: Gameplan (2009), S. 23.
  4. Märkte im Wandel, Band 12: Mikrocomputer, SPIEGEL-Verlagsreihe, SPIEGEL-Verlag, 1984; Marktanteile 1983 für professionelle Mikrorechner (ohne Heimcomputer)
  5. Zentraleinheiten CBM 8032/8096. Hrsg. v. Commodore Deutschland GmbH, Frankfurt/M.: Selbstverlag (1980), S. 1.
  6. a b c d e f g CBM 8032-Bedienungshandbuch. Hrsg. v. Commodore Deutschland GmbH, Frankfurt/M.: Selbstverlag (1980), S. 208.
  7. a b Sascha Hoogen: CBM 8032 (SK). 8-Bit-Nirvana, abgerufen am 6. Juli 2014 (deut.).
  8. Boris Kretzinger: Commodore. Aufstieg und Fall eines Computerriesen. Morschen: Skriptorium-Verlag (2005), S. 23.
  9. a b Commodore PET 8032. dansretropod.com, abgerufen am 11. Juli 2014 (engl.).
  10. Zentraleinheiten CBM 8032/8096. Hrsg. v. Commodore Deutschland GmbH, Frankfurt/M.: Selbstverlag (1980), S. 2f.
  11. High Speed Graphics for CBM 8032, CBM 4016 and CBM 4032 (with 12" Monitor) - Instructions. Commodore Deutschland GmbH, abgerufen am 21. Juli 2014 (engl.).
  12. a b Thorsten Kuphaldt: Bürocomputer - CBM 4000er und 8000er-Serie. Commodore-Computer-Online-Museum (CCOM), abgerufen am 11. Juli 2014 (deut.).
  13. Boris Jakubaschk: Commodore 8032-SK. Homecomputermuseum.de, abgerufen am 13. Juli 2014 (deut.).
  14. a b c Zentraleinheiten CBM 8032/8096. Hrsg. v. Commodore Deutschland GmbH, Frankfurt/M.: Selbstverlag (1980), S. 2.
  15. CBM-8032-Bedienungshandbuch. Hrsg. v. Commodore Deutschland GmbH, Frankfurt/M.: Selbstverlag (1980), S. 193.
  16. CBM-8032-Bedienungshandbuch. Hrsg. v. Commodore Deutschland GmbH, Frankfurt/M.: Selbstverlag (1980), S. 195.