„Paul August Schmitz“ – Versionsunterschied

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'''Paul ''August'' Schmitz''' (* [[12. Dezember]] [[1903]] in [[Frankfurt am Main]];
'''Paul ''August'' Schmitz''' (* [[12. Dezember]] [[1903]] in [[Frankfurt am Main]];
† [[15. Mai]] [[1948]] im [[Straflager Workuta]] am Eismeer ([[Sowjetunion]]); bekannt unter: '''Paul Schmitz-Kairo''')
war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Journalist]] und [[Nahostexperte]].


== Leben ==
== Leben ==
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Paul Schmitz studierte an den Universitäten Frankfurt/Main und Heidelberg Philosophie und ergriff dann die Laufbahn eines Schriftstellers und Journalisten. Ab 1929 war er, in München wohnend, Redaktionsleiter der österreichischen katholischen Zeitschrift „Weltguck“ und arbeitete auch für andere österreichische Zeitungen. Im März 1933 bekam Paul Schmitz zunehmend Schwierigkeiten mit den an die Macht gekommenen Nationalsozialisten Deutschland und so wanderte er, einer Einladung eines Freundes folgend, im Mai 1933 nach Ägypten aus. In Kairo arbeitete Paul Schmitz zunächst für die Zeitung [[Bourse Egyptienne]] und die amerikanische Zeitungsagentur [[Associated Press]]. Im Jahre 1935 gelang es ihm dann, für die deutschen Zeitungen [[Hamburger Fremdenblatt]] und [[Münchner Neueste Nachrichten]] Artikel zu schreiben und er wurde deren Berichterstatter im Nahen Osten. Während des Aufenthaltes in Ägypten unternahm 'Paul Schmitz im Auftrag der Zeitungen mehrere große Reisen durch Afrika, Arabien, Palästina, Syrien, Persien, Afghanistan und Indien und schrieb darüber unter dem Namen „Paul Schmitz-Kairo“ eine Reihe von politischen Büchern, die überwiegend im [[Wilhelm Goldmann Verlag]] erschienen. Zum Teil wurden seine Bücher auch ins Polnische, Italienische, Rumänische und Japanische übersetzt.
Paul Schmitz studierte an den Universitäten Frankfurt/Main und Heidelberg Philosophie und ergriff dann die Laufbahn eines Schriftstellers und Journalisten. Ab 1929 war er, in München wohnend, Redaktionsleiter der österreichischen katholischen Zeitschrift „Weltguck“ und arbeitete auch für andere österreichische Zeitungen. Im März 1933 bekam Paul Schmitz zunehmend Schwierigkeiten mit den an die Macht gekommenen Nationalsozialisten Deutschland und so wanderte er, einer Einladung eines Freundes folgend, im Mai 1933 nach Ägypten aus. In Kairo arbeitete Paul Schmitz zunächst für die Zeitung [[Bourse Egyptienne]] und die amerikanische Zeitungsagentur [[Associated Press]]. Im Jahre 1935 gelang es ihm dann, für die deutschen Zeitungen [[Hamburger Fremdenblatt]] und [[Münchner Neueste Nachrichten]] Artikel zu schreiben und er wurde deren Berichterstatter im Nahen Osten. Während des Aufenthaltes in Ägypten unternahm 'Paul Schmitz im Auftrag der Zeitungen mehrere große Reisen durch Afrika, Arabien, Palästina, Syrien, Persien, Afghanistan und Indien und schrieb darüber unter dem Namen „Paul Schmitz-Kairo“ eine Reihe von politischen Büchern, die überwiegend im [[Wilhelm Goldmann Verlag]] erschienen. Zum Teil wurden seine Bücher auch ins Polnische, Italienische, Rumänische und Japanische übersetzt.


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Nach dem Zusammenbruch der [[Sowjetunion]] und der Öffnung der Archive in [[Moskau]] kämpfte die Tochter (Gertrud Puk) von Paul Schmitz erfolgreich um die Rehabilitation ihres Vaters. Mit Schreiben der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation vom 21.Juni 2004 wurde Paul Schmitz postum rehabilitiert.
Nach dem Zusammenbruch der [[Sowjetunion]] und der Öffnung der Archive in [[Moskau]] kämpfte die Tochter (Gertrud Puk) von Paul Schmitz erfolgreich um die Rehabilitation ihres Vaters. Mit Schreiben der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation vom 21.Juni 2004 wurde Paul Schmitz postum rehabilitiert.


== Leistungen ==
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Paul Schmitz hat in seinen Büchern, insbesondere in „Al Islam – Weltmacht von Morgen“ das Aufstreben des Islams und der islamischen Länder, wie es nach dem Zweiten [[Weltkrieg]] geschah und heute überall zu beobachten ist, bereits vorausgesagt und die geschichtlichen und politischen Zusammenhänge dafür aufgezeigt. Seine Bücher „Al Islam – Weltmacht von Morgen“ und „Die arabische Revolution“ wurden z.B. 2007 noch als einführende Literatur zur Vorlesung „Die Instrumentalisierung des Islams im Nationalsozialistischen Deutschen Reich“ an der [[Freien Universität Berlin]] benannt.
Paul Schmitz hat in seinen Büchern, insbesondere in „Al Islam – Weltmacht von Morgen“ das Aufstreben des Islams und der islamischen Länder, wie es nach dem Zweiten [[Weltkrieg]] geschah und heute überall zu beobachten ist, bereits vorausgesagt und die geschichtlichen und politischen Zusammenhänge dafür aufgezeigt. Seine Bücher „Al Islam – Weltmacht von Morgen“ und „Die arabische Revolution“ wurden z.B. 2007 noch als einführende Literatur zur Vorlesung „Die Instrumentalisierung des Islams im Nationalsozialistischen Deutschen Reich“ an der [[Freien Universität Berlin]] benannt.
Noch heute sind seine Bücher, einschließlich der Übersetzungen, antiquarisch zu erwerben.


Zwischen 1929 und 1945 wurden seine Beiträge von zahlreichen deutschen, österreichischen und [[Deutsches_Reich_1933_bis_1945#Gro.C3.9Fdeutsches_Reich|großdeutschen]] Zeitungen und Agenturen veröffentlicht, unter anderen für die Münchner Neueste Nachrichten, [[Stuttgarter Neues Tagblatt]], Leipziger Neueste Nachrichten, [[Frankfurter Zeitung]], Kölnische Zeitung und die [[Die Presse|Neue Freie Presse]], Wien.
Veröffentlichungen von Paul Schmitz-Kairo als Redakteur oder Korrespondent in Zeitungen und Agenturen zwischen 1929 und 1945, soweit bekannt:

*Weltguck - Tyrolia-Verlag Innsbruck
*Bourse Egyptienne - Kairo
*Associated Press - New York
*Hamburger Fremdenblatt
*Münchner Neueste Nachrichten
*Neues Wiener Tagblatt
*Danziger Neueste Nachrichten
*Stuttgarter Neues Tagblatt
*Rheinisch-Westfälische Zeitung
*Preußische Zeitung
*Schlesische Tageszeitung
*Hannoverscher Kurier
*Germania, Beilage Kultur und Wissen
*Leipziger Tageszeitung
*Leipziger Neueste Nachrichten
*Fränkischer Kurier, Nürnberg
*Völkischer Beobachter
*Deutsche Allgemeine Zeitung
*Mitteldeutschland, Mitteldeutsche Zeitung Erfurt
*Frankfurter Zeitung
*Nürnberger Zeitung
*Kölnische Zeitung
*Neue Freie Presse, Wien


== Werke ==
== Werke ==
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* ''Englands Gewaltpolitik am Nil.'' Deutsche Informationsstelle, Berlin, 1940.
* ''Englands Gewaltpolitik am Nil.'' Deutsche Informationsstelle, Berlin, 1940.
* ''Die arabische Revolution.'' Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, 1942.
* ''Die arabische Revolution.'' Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, 1942.



== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 31. März 2011, 10:57 Uhr

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Paul August Schmitz (* 12. Dezember 1903 in Frankfurt am Main; † 15. Mai 1948 in Workuta, (Sowjetunion); bekannt unter: Paul Schmitz-Kairo) war ein deutscher Journalist und Nahostexperte.

Leben

Paul Schmitz studierte an den Universitäten Frankfurt/Main und Heidelberg Philosophie und ergriff dann die Laufbahn eines Schriftstellers und Journalisten. Ab 1929 war er, in München wohnend, Redaktionsleiter der österreichischen katholischen Zeitschrift „Weltguck“ und arbeitete auch für andere österreichische Zeitungen. Im März 1933 bekam Paul Schmitz zunehmend Schwierigkeiten mit den an die Macht gekommenen Nationalsozialisten Deutschland und so wanderte er, einer Einladung eines Freundes folgend, im Mai 1933 nach Ägypten aus. In Kairo arbeitete Paul Schmitz zunächst für die Zeitung Bourse Egyptienne und die amerikanische Zeitungsagentur Associated Press. Im Jahre 1935 gelang es ihm dann, für die deutschen Zeitungen Hamburger Fremdenblatt und Münchner Neueste Nachrichten Artikel zu schreiben und er wurde deren Berichterstatter im Nahen Osten. Während des Aufenthaltes in Ägypten unternahm 'Paul Schmitz im Auftrag der Zeitungen mehrere große Reisen durch Afrika, Arabien, Palästina, Syrien, Persien, Afghanistan und Indien und schrieb darüber unter dem Namen „Paul Schmitz-Kairo“ eine Reihe von politischen Büchern, die überwiegend im Wilhelm Goldmann Verlag erschienen. Zum Teil wurden seine Bücher auch ins Polnische, Italienische, Rumänische und Japanische übersetzt.

Bei Kriegsausbruch im Jahre 1939 konnte Paul Schmitz noch rechtzeitig Ägypten verlassen, um einer Internierung zu entgehen. Er ging in die Türkei und nahm Aufenthalt in Ankara, um dort seine Arbeit für deutsche und österreichische Zeitungen fortzusetzen. In Deutschland galt er inzwischen als einer der besten Kenner der arabischen Welt. Im März 1944 übernahm er auch die Leitung des Istanbuler Büros der Pressesagentur „Transocean“, da man ihn wegen seiner engen Beziehungen zu türkischen Zeitungen, türkischen Journalisten und Abgeordneten sowie zum Pressechef der Türkischen Regierung, Selim Sarper, für besonders geeignet hielt. Als am 2. August 1944 die Türkei die Beziehungen zu Deutschland wegen des absehbaren Zusammenbruchs des Dritten Reiches abbrach, erhielt Paul Schmitz von türkischer Seite das Angebot eines Verbleibens in der Türkei bis nach dem Ende des Krieges. Aus Rücksicht auf seine verbliebenen Familienangehörigen in Deutschland, für die eine Annahme des türkischen Angebotes zu nichtabsehbaren Folgen seitens der nationalsozialistischen Behörden führen konnte, reiste Paul Schmitz mit seiner Frau über Wien zurück nach Deutschland. In Berlin arbeitete er in der Zentrale der Presseagentur Transocean als Spezialist für türkische und arabische Fragen bis zum 14. April 1945. An diesem Tag verließ er seine Dienststelle und zog sich auf sein Anwesen in Neukamp auf der Insel Rügen zurück.

Nach der Besetzung Rügens durch die Rote Armee wurde Paul Schmitz am 10. Juli 1945 verhaftet und über Putbus und Berlin nach Moskau in das bekannte KGB-Gefängnis Lubjanka gebracht. Er wurde beschuldigt, Kurier der deutschen Botschaft in Ankara gewesen zu sein. Nach einem Jahr Haft in Moskau wurde Paul Schmitz am 30. November 1946 wegen (angeblicher) Spionage zu 20 Jahren Arbeits- und Besserungslager verurteilt und in das berüchtigte Straflager Workuta am Eismeer verbracht. Dort verstarb er am 15. Mai 1948. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Öffnung der Archive in Moskau kämpfte die Tochter (Gertrud Puk) von Paul Schmitz erfolgreich um die Rehabilitation ihres Vaters. Mit Schreiben der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation vom 21.Juni 2004 wurde Paul Schmitz postum rehabilitiert.

Schriften

Paul Schmitz hat in seinen Büchern, insbesondere in „Al Islam – Weltmacht von Morgen“ das Aufstreben des Islams und der islamischen Länder, wie es nach dem Zweiten Weltkrieg geschah und heute überall zu beobachten ist, bereits vorausgesagt und die geschichtlichen und politischen Zusammenhänge dafür aufgezeigt. Seine Bücher „Al Islam – Weltmacht von Morgen“ und „Die arabische Revolution“ wurden z.B. 2007 noch als einführende Literatur zur Vorlesung „Die Instrumentalisierung des Islams im Nationalsozialistischen Deutschen Reich“ an der Freien Universität Berlin benannt.

Zwischen 1929 und 1945 wurden seine Beiträge von zahlreichen deutschen, österreichischen und großdeutschen Zeitungen und Agenturen veröffentlicht, unter anderen für die Münchner Neueste Nachrichten, Stuttgarter Neues Tagblatt, Leipziger Neueste Nachrichten, Frankfurter Zeitung, Kölnische Zeitung und die Neue Freie Presse, Wien.

Werke

  • Al Islam - Weltmacht von Morgen. Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, 1937 und 1942.
  • Ägyptens Weg zur Freiheit. Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, 1937.
  • Neubau der arabischen Welt. Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, 1937 und 1942.
  • Frankreich in Nordafrika. Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, 1938.
  • Moskau und die islamische Welt. Franz Eher Nachf., München, 1938.
  • Politiker und Propheten am Roten Meer. Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, 1939.
  • Die britische Schwäche. Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, 1940.
  • Englands Gewaltpolitik am Nil. Deutsche Informationsstelle, Berlin, 1940.
  • Die arabische Revolution. Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, 1942.

Einzelnachweise

Im Zusammenhang mit der Rehabilitierung von Moskau erhaltene schriftliche Unterlagen und Verhörprotokolle