Emil Zbinden

Schweizer Zeichner, Xylograph und Kunstmaler

Emil Zbinden (* 26. Juni 1908 in Niederönz; † 13. Dezember 1991 in Bern) war ein Schweizer Zeichner, Xylograph (Holzschneider) und Kunstmaler.

Emil Zbindens Vater arbeitete zunächst noch als Postillon in Herzogenbuchsee, ab 1916 als Paketfahrer in Bern. Die Familie wohnte nun im Berner Mattequartier. Dort besuchte Emil die Sekundarschule und absolvierte dann eine Lehre als Schriftsetzer. Noch in der Lehrzeit verfertigte er seine ersten Holzschnitte.

Nach seinem Lehrabschluss arbeitete Emil Zbinden für ein Jahr als Typograf in einer Berliner Grossdruckerei. Er nahm Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Neukölln, dann von 1929 bis 1931 in Leipzig an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste.

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz arbeitete Zbinden als selbständiger Künstler und Grafiker. Ab 1935 machte er Buchausstattungen für die Zürcher Büchergilde Gutenberg, ab 1936 auch für die Lausanner Guilde du Livre; bis 1953 illustrierte er deren bekannte Gotthelf-Ausgabe mit über 900 Holzstichen.[1] Weite Verbreitung und Beachtung fanden auch seine Illustrationen im Kinderbuch Die schwarzen Brüder von Lisa Tetzner. In den 1950er-Jahren wandte sich Emil Zbinden verstärkt industriellen Themen zu. Beim Bau der Staumauer am Albignasee im Bergell fertigte er Tempera, Aquarelle und Holzschnitte an (1956–1959), die auf der Baustelle und anschliessend in Bern entstanden sind.

Während den Arbeiten zum Bau an der Grimsel-Staumauer arbeitete Zbinden eng mit Rudolf Mumprecht und Eugen Jordi zusammen. Zudem begleitete er illustratorisch auch andere Bauwerke wie den neuen Berner Bahnhof.

Emil Zbinden heiratete 1952 „Gritli“ Bichsel (sie verstarb 1959); ein Sohn, Karl, wurde im selben Jahr geboren. 1953 gründete er mit Frans Masereel eine Vereinigung der Holzschneider, Xylon International. Von 1957 bis 1966 machte er wieder Buchausstattungen für die Frankfurter Büchergilde Gutenberg.

Zbinden wohnte und arbeitete bis zu seinem Tod in der Berner Altstadt: erst an der heutigen Münstergasse, dann an der Brunngasse.

Literatur

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  • Fritz Hobi: Emil Zbinden. Holzschnitte, Zeichnungen, Illustrationen. Katalog zur Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur, 1983
  • Emil Zbinden: Landschaften und Menschenbilder. Holzschnitte zu Jeremias Gotthelf und C.A. Loosli. Limmat, Zürich 1988; NA ebd. 2008, ISBN 978-3-85791-569-7
  • Tobias Kästli: Emil Zbinden. Zeichner, Holzschneider und Typograph. Limmat, Zürich 1992, ISBN 3-85791-186-7
  • Werner Wüthrich, Karl Zbinden-Bärtschi (Hrsg.): Emil Zbinden. Selbstzeugnisse und Bilddokumente. Limmat, Zürich 2008, ISBN 978-3-85791-568-0
  • Anna M. Schafroth (Hrsg.): Emil Zbinden. Für und wider die Zeit. Benteli, Sulgen 2008, ISBN 978-3-7165-1550-1
  • Förderverein Emil Zbinden (Hrsg.): Albigna. Arbeiter und Künstler am Werk – Operai e artisti all'opera (u. a. Jürg Spichiger: Emil Zbinden und der Staumauerbau in den Alpen / Etienne Wismer: Von Bergen, Steinhauern und Betontürmen: Ansichten Emil Zbindens). Edition eigenArt. Verlag X-Time, Bern 2015, ISBN 978-3-909990-28-3

Einzelnachweise

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  1. Staatsarchiv Kanton Bern: 140 Holzschnitte von Emil Zbinden zu Jeremias Gotthelfs Werken. 1954, abgerufen am 10. Februar 2018.
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